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Digitale Wärmeplanung in Deutschland durch LGMV

Wie LGMV mit Urbio kommunale Wärmepläne effizient umsetzt

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Stellen Sie sich Folgendes vor: Sie stehen vor einer der komplexesten Aufgaben der modernen Infrastruktur – die Wärmeversorgung Ihrer Kommune bis 2045 vollständig umzustellen, mit einem detaillierten Fahrplan, der bereits in zwei bis drei Jahren vorliegen muss. Verpassen Sie die Frist? Reichen Sie keinen Plan oder einen hastig erstellten Plan, dann drohen gesetzliche Sanktionen, Kritik der Bürger*innen und womöglich folgenschwere Fehlentscheidungen bei Investitionen. Willkommen beim deutschen Wärmeplanungsgesetz (WPG). Für Beratungsunternehmen hat diese gesetzliche Vorgabe eine bisher beispiellose Nachfrage, aber auch erhebliche Schwierigkeiten mit sich gebracht. Daten zu Zehntausenden Gebäuden müssen erfasst und verarbeitet, komplexe Energiekonzepte für fachfremde Entscheidungsträger verständlich aufbereitet und all das innerhalb strenger Fristen umgesetzt werden. Die meisten Unternehmen kämpfen dabei mit herkömmlicher Software und zahllosen Tabellen. Die Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (LGMV) hat sich jedoch für einen anderen Ansatz entschieden: Sie nutzt die digitale Plattform Urbio, um kommunale Wärmeplanungen effizienter umzusetzen und sich damit im Wettbewerb erfolgreich zu behaupten.

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Kunde

Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern

Sektor

Energieberatung

Standorte

Deutschland

Herausforderung: Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung in Deutschland

Die kommunale Wärmeplanung ist alles andere als Routinearbeit. Sie ist ein fortlaufender, mehrstufiger Prozess, der bis 2045 regelmäßig, mindestens alle fünf Jahre, aktualisiert werden muss. Kommunen müssen ihre bestehende Wärmeinfrastruktur erfassen, erneuerbare Energiepotenziale identifizieren, Zielbilder entwickeln und die Transformation sektorübergreifend in den Bereichen Strom, Gas und Wärme koordinieren.

 

Gleichzeitig müssen alle Beteiligten, von Bürgermeister*innen bis zu Energieversorgern, komplexe energiewirtschaftliche Zusammenhänge verstehen und auf dieser Grundlage weitreichende Investitionsentscheidungen treffen.

 

Echter Erfolg bedeutet, über statische PDF-Berichte hinauszugehen und auf digitale Arbeitsprozesse zu setzen, die auf dynamischen und transparenten Datengrundlagen beruhen – Ressourcen, die während des jahrzehntelangen Übergangs effizient verwaltet, aktualisiert und mit allen relevanten Akteuren geteilt werden können.

 

Der Druck ist enorm: Fehler in der Planung können Kommunen Millionen kosten, zu Protesten über steigende Heizkosten führen und letztlich dazu beitragen, dass Deutschland seine Klimaziele für 2045 verfehlt.

Andrea Schüch - LGMV.png

Wir versanken in Tabellenkalkulationen und verbrachten mehr Zeit damit, uns mit Daten herumzuschlagen, als den Kommunen tatsächlich bei der Planung ihrer Energiezukunft zu helfen.

— Dr. Andrea Schüch, Leiterin der Gruppe Erneuerbare Energien, LGMV

Lösung: Digitale Wärmeplanung für das Amt Rostocker Heide

Als LGMV mit der Erstellung der interkommunalen Wärmeplanung für das Amt Rostocker Heide mit seinen sieben Gemeinden beauftragt wurde, stellte sich das Unternehmen der Aufgabe mit digitaler Unterstützung durch Urbio.

 

Einheitliche Datengrundlage

LGMV konsolidierte verschiedene Datenquellen (z. B. Kehrbuchdaten), die von den Gemeinden und Versorgungsunternehmen bereitgestellt wurden, um den digitalen Zwilling von Urbio anzureichern. Das Ergebnis war ein einheitliches und dynamisches Datenmodell, das sich im Laufe der Zeit leicht aktualisieren lässt und sämtliche Informationen zentral abbildet.

 

Optimierte Szenarienplanung

Mit der Plattform identifizierte LGMV Potenziale für erneuerbare Energien sowie Eignungsgebiete für den Ausbau von Wärmenetzen. Anschließend wurden verschiedene Dekarbonisierungspfade modelliert, sodass das Amt unterschiedliche Strategien und deren Ergebnisse vergleichen konnte.

 

Transparente Einbindung der Akteure

Nach mehreren Abstimmungsrunden zog eine öffentliche Veranstaltung im März 2025 zahlreiche Behörden, Interessengruppen und Bürger an. Mithilfe der Karten und Kennzahlen aus Urbio präsentierte LGMV die wesentlichen Ergebnisse, darunter die Eignungsgebiete für den Ausbau von Wärmenetzen, visualisiert durch Wärme- und Dichtekarten (siehe Abbildung 1).

 

Mehrjähriges Monitoringvorhaben

Der digitale Ansatz schafft Vertrauen. Nach der Veranstaltung schloss das Amt Rostocker Heide mit LGMV einen mehrjährigen Monitoringvertrag, um den Wärmeplan in Urbio jährlich zu überprüfen und fortzuschreiben. Für engagierte Kommunen ist Wärmeplanung damit keine einmalige Pflichtaufgabe, sondern ein lebendiger Prozess, der sich kontinuierlich weiterentwickelt – kein statisches Dokument, das mit seiner Ablage bereits veraltet.

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Abbildung 1. Die Wärmedichtelinien von Urbio verweisen auf geeignete Fernwärmegebiete.  Quelle: Amt Rostocker Heide

Vorteile des digitalen Ansatzes

Schnellere und fundiertere Entscheidungsprozesse

Durch die Zeitersparnis bei der Datenaufbereitung und Szenarienmodellierung kann LGMV Berichte deutlich schneller erstellen und den Fokus auf wertschöpfende Aufgaben legen – etwa strategische Analysen und die Einbindung von Interessengruppen, die Kund*innen besonders schätzen.

Nachhaltige Auftragsbasis

Wärmepläne helfen, konkrete Investitionsmöglichkeiten – etwa im Bereich der Nah- und Fernwärme – zu identifizieren und müssen gesetzlich mindestens alle fünf Jahre fortgeschrieben werden. Das schafft langfristige Beziehungen: Beratungsunternehmen, die erste Wärmepläne erfolgreich umsetzen, gewinnen Vertrauen und Fachkenntnis und positionieren sich ideal, um Folgeprojekte wie Machbarkeitsstudien oder Umsetzungsmaßnahmen zu übernehmen. Neben dem Amt Rostocker Heide hat LGMV diesen Ansatz bereits bei rund einem Dutzend weiterer Kommunen angewandt.

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Eine unserer größten Herausforderungen bestand darin, den kommunalen Stakeholdern – von Stadträten bis hin zu Vertretern der Versorgungsunternehmen – komplexe Energiekonzepte zu erklären. Die Grafiken und Wärmekarten von Urbio machen diese Diskussionen wesentlich produktiver. Anstatt zu versuchen, abstrakte Konzepte zu erklären, können wir ihnen genau zeigen, was wir vorschlagen.

— Dr. Andrea Schüch, Leiterin der Gruppe Erneuerbare Energien, LGMV

Fazit

Die kommunale Wärmeplanung ist keine einmalige Pflichtübung. Die Pläne müssen bis 2045 regelmäßig fortgeschrieben werden, damit sie stets den aktuellen Gegebenheiten entsprechen.

Für die Gemeinden des Amts Rostocker Heide hat LGMV nicht nur einen Wärmeplan erstellt, sondern ein Modell entwickelt, das sich auf andere Kommunen übertragen lässt. Es verwandelt gesetzliche Vorgaben in einen strategischen Vorteil und schafft langfristige Sicherheit für Infrastrukturinvestitionen.

Das Wärmeplanungsgesetz hat neue Perspektiven für die kommunale Energieberatung geschaffen. LGMV nutzt sie, um die Transformation hin zu klimaneutralen Kommunen zu beschleunigen.

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